Der Taufritt nach Tenneberg
Diese Sage stammt aus der Zeit der Landgrafen und erinnert an eine Begebenheit während einer Belagerung der Wartburg, als Landgraf Friedrichs Gemahlin diesem eine Tochter gebar. Da auf der Burg kein Priester war, entschloss sich Friedrich die Belagerung zu durchbrechen, um das neugeborene Kind auf Burg Tenneberg taufen zu lassen. Doch nachdem der Tross gerade die Burg verlassen hatte, begann das Kind zu schreien. Da sprach die Amme: "Herr, das Kind wird nicht eher schweigen, bevor es getrunken hat." Da ließ Landgraf den Tross stoppen und rief aus: "Meine Tochter soll trinken, und koste es das ganze Thüringerland." Obwohl ihnen die Feinde nun dicht auf den Fersen waren, erreichten sie wohlbehalten die Burg Tenneberg, wo das Kind endlich getauft werden konnte.